Schwingung und Resonanz, was hat es damit auf sich?

 

Oft bekommt ihr von uns Klangmassagepraktikern im Vor- oder Nachgespräch etwas erzählt von Schwingung und Resonanz. "Klar, damals im Physikunterricht, da war doch was ... und der Musiklehrer hat auch mal sowas erzählt ...", denkst du dir vielleicht.

 

Nach der Klangmassage bedanke ich mich gerne für die schöne Klangzeit mit dir - denn jede Klangmassage ist wie ein neues Konzert für mich, da sich bei jedem einzelnen Klangtermin die Klangschalen anders anhören :).

Doch warum ist das so?

 

Du  und die Klangschale, ihr geht in Resonanz miteinander, ihr schwingt gemeinsam - und du bist Klang!

 

Interessanterweise betreffen die Begriffe Schwingung und Resonanz auch uns Menschen!

Beim Reinlesen in das Thema hatte ich einige Aha-Erlebnisse - daher nun ein etwas ausführlicher und für dich hoffentlich spannender Blog-Artikel ...

 

Welche Bedeutung Klang im Leben eines Menschen hat, lässt sich bereits von der ursprünglichen Bedeutung und Übersetzung folgender Worte ableiten:

 

Resonanz:

lateinisch von resonare;

sonare = klingen, tönen;

sonor = voll- und wohltönend, klangvoll, stimmhaft;

re =zurück;

Lt. Duden: (Physik, Musik) das Mitschwingen, -tönen eines Körpers in der Schwingung eines anderen Körpers;

Resonanz ist also etwas, das mitschwingt und auf die angebotene Schwingung antwortet, im Sinne von "zurücktönen", "Antworten durch Mittönen";

 

Person:

lateinisch von "personare";

per = mit, mittels, durch

Kommt vom selben Wortstamm wie Resonanz, bedeutet so viel wie "durchtönen" und deutet auf die Eigenschaft eines „mit-/durchschwingenden Wesens“ hin.

 

"Nada Brahma" heißt es im Hinduismus, was übersetzt werden kann mit "Die Welt ist Klang, die Welt ist Schwingung".

 Dies hat auch eine wissenschaftliche Grundlage!

 

Letztlich besteht das ganze Universum aus Schwingungen, denn jeder Körper, jede Materie ist ja - wie die moderne Physik darlegt - nichts anderes als verdichtete Energie.

Jede lebende Zelle - ob pflanzlich, tierisch oder menschlich - besitzt eine ganz bestimmte Tonfrequenz, was Quantenphysiker präsentiert haben.

Das was wir als Materie bezeichnen, sind schwingende, in Resonanz aufeinander bezogene Systeme.

 

Schwingende Systeme treten über Resonanz miteinander in Beziehung.

Resonanz entsteht, wenn Schwingungen miteinander in Wechselwirkung treten und sich überlagern. Die Schwingungen können sich dabei entweder gegenseitig anregen und verstärken (= Harmonie) oder sich abschwächen und auslöschen (= Dissonanz).

 

"Resonanz ist das, was die Welt im Innersten zusammenhält" (Friedrich Cramer)

 

"Auf einer Wellenlänge sein oder die gleiche Wellenlänge haben",

diese Redewendung kennt fast jeder von uns. Das kommt ursprünglich vom Funkverkehr, wo Sender und Empfänger auf der gleichen Wellenlänge liegen müssen. Wie passend und übertragbar auf uns Menschen!

 

Da alles schwingt, können wir folglich auch mit allem in Resonanz treten.

Resonanz entsteht aus dem menschlichen Grundbedürfnis und der menschlichen Grundfähigkeit, mit der Welt, mit anderen Menschen und mit sich selbst in Interaktion, im Dialog, in einem wechselseitigen Verhältnis von Anrede und Antwort zu stehen.

 

Resonanz bedeutet, berührt oder bewegt zu werden - "etwas hat mich erreicht".

Wenn zwei Menschen in Resonanz miteinander sind, auf einer Wellenlänge, sind sie sich sympathisch. Wenn das Mitschwingen untereinander fehlt, wird das als Antipathie erlebt.

 

Mit der Resonanz entsteht etwas Neues - eine neue Schwingung, eine mechanische Veränderung, eine biologische oder eine chemische Reaktion (Liebe, Sympathie, Antipathie - wenn "die Chemie stimmt" oder auch nicht sozusagen).

 

 

In der Chronobiologie heißt es: Der Mensch ist ein Instrument

 

Jeder Mensch hat seine eigenen Schwingungsmuster - sowohl auf zellulärer Ebene, über Gewebeverbände als auch organbezogen. Physikalische Messungen zeigen, dass jede lebende Zelle in einer bestimmten Frequenz schwingt und dass selbst die zu einem Organsystem gehörenden Zellverbände eine "eigene Stimme" haben, also eine spezifische Eigenschwingung, Motilität und Rhythmik aufzeigen.

 

Im gesunden Zustand schwingen alle Zellen und Organsysteme in einem harmonischen Rhythmus miteinander - wie in einem Musikstück - weil sie Synergien bilden und harmonikalen Gesetzen folgen.

Dies ist die Voraussetzung für einen gesunden Energiefluss in der Zelle und für deren gesundes Funktionieren. Die einzelnen Zellen im gesamten menschlichen Organismus "kommunizieren" untereinander.

 

Gedanken und Gefühle haben ebenfalls eine bestimmte Schwingungsenergie. Sie wirken sich sehr konkret auf unseren Herzschlag, unsere Atmung, die Durchblutung, den Stoffwechsel und die Organsysteme aus. Wenn man sich z. B. erschrickt, stockt die Atmung, das Herz rast, das Gesicht wird blass, "die Angst sitzt einem im Nacken". Bei einem Reiz, der Gefahr darstellen könnte, schaltet sich unser Nervensystem automatisch auf den Kampf/Flucht-Modus, bis zur Bewegungsunfähigkeit, die sog. Schreckstarre.

 

Die Zusammengehörigkeit von zellulärer Eigenschwingung, Emotion und Gedankenmuster bilden ein menschliches Thema oder Potential. Dies kann sich zu einem Konflikt wandeln oder zu einer Lösung, kann krank machen oder heilen.

 

Auch Schwingungen von außen treten in Resonanz mit unseren inneren Schwingungen.

Schwingen die verschiedenen Biorhythmen des Körpers aufeinander abgestimmt und harmonisch zueinander, und sind wir auch in Harmonie bzw. Einklang mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen, dann kann von Gesundheit im ganzheitlichen Sinne gesprochen werden.

 

Die beschriebenen Frequenzen/Schwingungen sind die Taktgeber des Lebens und sind bei bestimmten Einflüssen wie Belastungen oder Krankheit veränderbar. Das System gerät dann ins Ungleichgewicht.

Gesunde Organe schwingen mehr als kranke.

Krankheit und Gesundheit können also als eine Art Schwingungs- bzw. Resonanzphänomene verstanden werden.

 

Je resonanzfähiger und schwingungsfähiger wir sind, desto gesünder sind wir.

 

Verliert der Mensch durch Stress, Sorgen oder Zweifel seine Schwingungs- und Resonanzfähigkeit, manifestiert sich dies in körperlichen oder psychischen Symptomen, in Disharmonie. Der Mensch gerät er aus der Harmonie und wird krank. Dies wird z.B. bei Herzrhythmusstörungen deutlich.

Störfaktoren im Sinne unharmonischer und unrhythmischer Schwingungen beeinträchtigen und stören das harmonische Gleichgewicht des gesamten menschlichen Organismus, sowohl auf körperlicher, als auch auf seelischer Ebene.

 

Störfaktoren sind z.B.: disharmonische zwischenmenschliche Beziehungen, schlechte Ernährung, Umwelteinflüsse, unregelmäßiger Schlaf, Stress, Ängste und Sorgen. Auch Schockerlebnisse gehören dazu, diese werden im sog. Körpergedächtnis in jeder Körperzelle gespeichert - "Der Schreck fährt in alle Glieder".

 

Chronobiologische Forschungen zeigen auf, dass lang anhaltender und dauerhafter Stress die Herzratenvariabilität beeinträchtigt. Je starrer das Herz schlägt und je weniger flexibel es sich den Anforderungen anpassen kann, desto höher ist z.B. die Gefahr eines Herzinfarktes.

Stressoren bewirken eine deutliche Schwächung und Destabilisierung des Menschen auf allen Ebenen, sie schwächen das Immunsystem, sie können Krankheiten und Symptome verursachen wie z.B. Magenbeschwerden, Verdauungsprobleme, Herzrasen, Kopfschmerzen, Schlaf- und Essstörungen.

 

Und was hat das Ganze mit den Klangschalen zu tun?

 

Klangschwingungen stellen ein physikalisches und emotionales Resonanzangebot an den Menschen dar.

 

Die Arbeit mit Klangschalen gehört in den Bereich der biophysikalischen Ordnungstherapie und basiert auf der bereits beschriebenen Vorstellung, dass lebende Wesen letztlich schwingende Systeme sind.

 

Die Klang- und Schwingungsreize lösen unterschiedlichste Resonanzphänomene auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene aus. Entsprechend komplex ist die Wirkung!

 

Die Klangmassage hat eine regulierende Wirkung, sie bringt den Menschen wieder ins Gleichgewicht und in die Balance. Die Therapieschalen verfügen über ein breites Spektrum an Frequenzen, die mit den körpereigenen Frequenzen kommunizieren, diese "speisen" und wieder ausgleichen. Diesen Prozess bezeichnen wir als Resonanz.

 

Klang erinnert als harmonischer Schwingungsimpuls das krank gewordene, aus seiner Ordnung gekommene Körper-Geist-Seele-System an die ursprünglich gemeinte, gesunde, heile Schwingung bzw. Ordnung. Diese Erinnerung oder im physikalischen Sinne Anregung kann vielfältige Resonanzprozesse anstoßen.

Man könnte auch sagen, dass die rhythmischen Klänge und Schwingungen einer Klangschale Impulse zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte unterstützen.

 

Wenn wir mit den Klängen einer Klangschale oder eines Gongs in Resonanz treten, sind wir offen, um uns von den Klangwellen berühren zu lassen, aber gleichzeitig geschlossen genug, um selber tönen zu können. Dann wirken sich die Klänge auf das Herz-Kreislauf-System, die Atmung, die Organe, den Stoffwechsel, das Nervensystem und mehr aus.

Die Schwingungen der Klangschale bringen unseren Körper in Schwingung. Der gesamte Raum, in dem wir uns befinden, wird zu einem Klangkörper, in dem wir mitschwingen.

Durch die Schwingungen lösen sich Blockaden, körperlich, geistig und seelisch. Wir kommen in einen Zustand der Entspannung.

 

Oft verändert sich das Klangbild einer Person schon während der Klangmassage und auch nach mehreren Klangmassagesitzungen! Mit der Zeit registriert man einen volleren, lang andauernden Klang mit einer harmonischen Frequenzverteilung von tiefen und hohen Tönen. Ein Zeichen dafür, dass sich Verhärtungen im Gewebe und der Muskulatur gelöst haben und der ganze Organismus eine Harmonisierung erfahren hat.

 

Da Frequenzen und Impulse immer schon die lebenserhaltenden Prozesse unseres Körpers begleiten und steuern, gehören sie quasi zur Ursprache unseres Körpers.

 

Um die physikalische Wirkung der Klänge zu verstehen ist es hilfreich, sich zu verdeutlichen, dass Klang Schwingung ist, die in Form einer Schallwelle übertragen wird.

Schall breitet sich in der Luft mit einer Geschwindigkeit von 330 Meter/Sekunde aus. Wasser leitet Schall noch besser und schneller weiter, nämlich mit einer Geschwindigkeit von 1.500 Meter/Sekunde.

Dies ist für die Klangmassage ein wichtiger Aspekt, wenn man bedenkt, dass der menschliche Körper zu etwa 80 % aus Wasser besteht und damit den Schall ideal weiterleitet und entsprechend sensibel auf die Klang-Schwingungen reagiert, die einen gleichmäßigen und damit „ordnenden” Impuls darstellen.

 

Jede Krankheit ist ein musikalisches Problem - ihre Auflösung eine musikalische Auflösung (Novalis)

 


 

Friedrich Cramer ganz anschaulich über die Resonanz - "Symphonie des Lebendigen":

 

„Resonanz ist die Möglichkeit, den Zusammenhang der Welt herzustellen und zu wahren. Das Ohr tritt in Resonanz mit den Schallwellen, das Auge mit den Lichtwellen, die olfaktorischen Areale mit den Duftmolekülen. Resonanz ist die Grundlage der Planetenbewegung, Resonanz verbindet als chemische Bindung die Moleküle der Materie, sie schließt uns in Tages- und Jahreszeiten zusammen, Resonanz koordiniert die Zellen und den Stoffwechsel unseres Organismus, ja sie macht erst eigentlich ein individuelles ganzes Lebewesen aus […], Resonanz ist die Grundlage des Zusammenlebens der Menschen, in alltäglichen Funktionen wie Ernährung und Verkehr, oder in höheren Bedürfnissen wie Spiel, Nachdenken über Gott und Welt, Liebe: Resonanz ist es, die die Welt im Innersten zusammenhält.“


Mit diesen Worten beendete der Chemiker und Genforscher Friedrich Cramer sein Buch mit dem Titel „Symphonie des Lebendigen.“ Und während Goethes Faust verzweifelt nach einer Weltformel suchte und nach all seinen Studien als armer Tor nur so klug als wie zuvor blieb, scheint Friedrich Cramer auf der Suche nach dem, was die Welt im Innersten zusammenhält, fündig geworden zu sein. Er schreibt von einer Symphonie der Welt. Alles Leben ist Resonanz. Wo Resonanz aufhört, waltet das Schweigen, lauert der Tod.
Quelle: https://www.bmu-musik.de/fileadmin/Medien/Kooperationen/Gru%C3%9Fwort_N%C3%BCrnberg_2019_Oberschmidt.pdf


 

Und wenn du noch nicht genug hast ...

 

Hier noch eine kurze Abhandlung, mit welchen Themen sich Chronobiologie beschäftigt, was die Innere Uhr ist, und was Mondphasen mit uns zu tun haben ...

 

Es gibt vielfältigste Schwingungs- und Resonanzverhältnisse (Biorhythmen) im menschlichen Organismus. Das menschliche Leben wird von Anfang an von unzähligen Rhythmen, Zyklen, Periodizitäten bestimmt - auf molekularer und zellulärer Ebene, auf der Ebene einzelner Systeme und auf der Ebene des Gesamtorganismus. Hierbei kommt es sowohl zu biologisch-biophysikalisch-biochemischen Prozessen, als auch zu interaktionellen Prozessen und Resonanzgeschehen.

 

In diesem Sinne kann Gesundheit durchaus als eine Frage der Resonanzfähigkeit verstanden werden.

 

Die Chronobiologie untersucht die zeitliche Organisation physiologischer Prozesse und wiederholter Verhaltensmuster von Organismen, wobei Rhythmen für deren Organisation eine große Rolle spielen, wobei diese Rhythmen meist endogen von einem schwingenden Teilsystem des Organismus erzeugt werden, einer sogenannten inneren Uhr, die aber durch exogene Einflüsse in ihrer Taktlänge an zeitlich schwankende Veränderungen der Umgebung wie beispielsweise dem Tag-Nacht-Zyklus angepasst werden.

Biologische Rhythmen treten dabei mit verschiedener Periodendauer auf und können als wiederholbare Muster der Anpassung innerer Zustände an äußere Umstände verstanden werden.

 

Die Chronobiologie beweist etwa, dass die Gesundheit mit dem harmonischen Zusammenschwingen von Rhythmen wie von Puls, Atmung, Blutdruck, hormonellen Zyklen etc. zusammenhängt. Bei Krankheit und Stress ist die Synchronisierung gestört.

 

Oszillationen (Schwingungen) können auf allen Organisationsstufen des Lebens beobachtet werden und scheinen eine grundlegende Eigenschaft allen Lebens zu sein (biologische Oszillationen).

Der Funktionszustand von Einzelzellen oder Geweben, die Aktivität von Enzymen, die Wirkung von Hormonen, die Tätigkeit von Organen oder physiologischen Systemen, wie Photosynthese, Atmung oder Blutkreislauf, die Ansprechbarkeit auf Gifte und Arzneimittel sowie die physische und psychische Leistungsfähigkeit sind zeitlichen Veränderungen unterworfen, die sich mit einer bestimmten Periodik wiederholen.

Das Frequenzspektrum biologischer Rhythmen reicht vom Millisekundenbereich über Stunden und Tage bis zu Monaten und Jahren.

 

Im Wesentlichen zeigen zyklische biologische Prozesse und Funktionen eine Periodik, die synchron mit periodischen Schwankungen von Außenfaktoren läuft. Besonders wirksam sind geophysikalische Zyklen, die aus den Relativbewegungen von Sonne, Mond und Erde resultieren, wie der Wechsel von Tag und Nacht, der Gezeitenwechsel, der Mondphasenwechsel oder der Wechsel der Jahreszeiten.

 

 

 Quellen: Ausbildungsskript Klangmassage, Peter-Hess-Institut, Fachzeitschrift Klang-Massage-Therapie, Wikipedia.de