Was machen wir beim Waldbaden?
Wir treffen uns an einem gut erreichbaren Parkplatz. Nachdem wir uns in der Gruppe bekannt gemacht haben, schlendern wir gemeinsam zum Wald und tauchen in die Waldatmosphäre ein.
Achtsamkeit und Entschleunigung ist das, was das Waldbaden ausmacht. Achtsamkeit bedeutet, die Sinne, wie Hören, Riechen, Schmecken, Sehen, Fühlen und Beobachten, sollen wieder bewusst gemacht werden.
Entschleunigen - d.h., den Zeitdruck lassen wir im Alltag - im Waldbad dürfen wir langsam gehen, innehalten und die Zeit vergessen, den Moment bewusst erleben und genießen!
Dazu machen wir Übungen.
Es geht beim Waldbaden nicht darum, Strecke zurückzulegen - wir sind langsam und maximal 1,5 km unterwegs, d.h. ihr müsst nicht besonders sportlich, aber trittsicher sein.
Beim Waldbaden geht es nicht um Wissensvermittlung im Sinne eines Naturvortrags oder eines Survival-Kurses.
Waldbaden ist nicht Esoterik oder "Baumkuscheln". Die unterstützende Wirkung der Waldkulisse dient der gesundheitlichen physischen und psychischen Prävention und ist wissenschaftlich belegt.
Wir betreten den Wald rücksichtsvoll und zerstören nichts.
Die Benutzung des Waldes geschieht auf eigene Gefahr. Dies gilt insbesondere für waldtypische Gefahren (s. § 14 Bundeswaldgesetz). D. h., jeder Teilnehmer achtet selbst auf wetterentsprechende Kleidung und festes Schuhwerk. Flecken durch Harz o.ä. sind ein waldtypisches Mitbringsel bzw. Andenken.
Waldbaden ist ein für jedermann anwendbares Konzept.
“Shinrin Yoku” ist japanisch und bedeutet soviel wie “Baden in der Waldluft” und ist in Japan als Heilmethode bereits seit Jahrzehnten etabliert. Der achtsame Aufenthalt im Wald ist nicht nur wohltuend für unseren Geist – er wirkt sich dazu noch positiv auf unsere Gesundheit aus.
Mehr dazu in ein paar Wochen!
Studien und Publikationen zur Wirkung des Waldes - evidenzbasiert und keine Esoterik!
Dr. Qing Li hat seit 1982 federführend die Heilkraft des Waldes erforscht, die mittlerweile wissenschaftlich belegt ist.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei in Japan initiierte ein Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Untersuchung der therapeutischen
Wirkung von Wäldern auf die menschliche Gesundheit. 2007 Gründung der Gesellschaft für Waldmedizin in Japan (Society of Forest Medicine). Es gibt den Forschungszweig Waldmedizin an japanischen
Universitäten und mehrere Forschungen auch in Deutschland, z.B. an der LMU München. Die INFOM (International Society of Nature and Forest Medicine) treibt die Entwicklung der Natur- und
Forstmedizin voran. Es gibt zahlreiche wissenschaftlich geprüfte Artikel und Publikationen im "Bericht des Bundesforschungszentrums für Wald" in Österreich.
Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Fachzeitschrift "LWF aktuell" 119 (2019):
Bericht des Bundesforschungszentrums für Wald in Österreich, 2014:
"Zur Gesundheitswirkung von Waldlandschaften"
Auswertung aktueller Studien zur Waldtherapie durch die LMU München:
Studien zur Stressreduktion (sinkender Cortisolspiegel) bereits nach 20 min. Waldaufenthalt:
Studien zur Wirkung von Terpenen in der Waldluft bzw., dass regelmäßige und ausgedehnte Waldspaziergänge die Zahl der natürlichen Killerzellen erhöht:
Waldbaden und Effekte auf das Immunsystem:
Studie zur Wirkungsweise und Evidenz von naturbasierten Therapien, "Mind mental health charity" i.Z.m. University of Essex:
Evolutionsbiologische Studien zu Vorteilen von Biophilie, Auswirkungen des Kontakts mit der Natur auf Gesundheit und Wohlbefinden:
B. Grinde, G.G. Patil: Biophilia: Does Visual Contact with Nature Impact on Health and Well-Being?
Studie - wer in grüneren Gebieten wohnt, leidet seltener an Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes:
Studie, dass auch virtuelle Natur positive Wirkungen hat:
Studie, dass Patienten, die nach einer OP oder auf einer Intensivstation auf grüne Landschaft schauen konnten (durchs Fenster oder auf Bilder), weniger
Schmerzmittel benötigten und der Heilungsprozess schneller und komplikationsloser verlief:
R. S. Ulrich: View Through a Window May Influence Recovery from Surgery
Auswertung von 28 Studien zur Wirksamkeit von Waldtherapien bei Depressionen mit signifikanter Besserung der depressiven Zustände:
G. N. Bratman, J. P. Hamilton,
K. S. Hahn, G. C. Daily, J. J. Gross: Nature experience reduces rumination and subgenual prefrontal cortex activation